W.S. Donowell

Namen sind eine Reflektion der Wirklichkeit. Sie entstanden aus Adjektiven der Herkunft, des Aussehens, der Eigenschaft und anderen „Beiwörtern“. Die deutschen Namen haben dabei durch die Flexibilität der Sprache einen Sonderstatus.   Wahrscheinlich gibt es keine andere europäische Sprache in welcher die Namensvielfalt so ausgeprägt ist wie im deutschen, und die deutsche Wanderlust hat sie in alle Welt getragen.

Einer der wirklich faszinierenden Namen in Deutschland ist „Tunichtgut“.  Google oder ein Telefonbuch wird ihnen beweisen das dieser Name existiert. Was nun interessant ist, sind die Metamorphosen welcher dieser Name im Ausland mit sich trägt.

Die Bedeutung ist klar, warum jener Erste Tunichtgut genannt wurde, was und das muss klar gesagt werden, nach meinem Dafürhalten auch eine Auszeichnung sein könnte.

Nun aber steht die Frage an, was aus diesen Ausnahmename wird wenn der Träger sich entscheidet das Land seiner Vorfahren zu verlassen?  Telefonbücher und Passagierlisten helfen weiter.

Und hier ist das Ergebnis dieser Recherche:

  1. Die White Pages der USA listen Tunichtgut unter einem premium account
  2. Castle Garden zeigt kein Ergebnis, auch nicht mit Platzhaltern: Tu*g*t. Wird aber aus dem Front „T“ ein „D“ so zeigt das System einen Barney „Donogot“, welcher am 6. Mai 1836 in New York mit dem Schiff „Katherine Johnson“ aus Irland ankam. Am 26.11.1847 folgt ein James Donnahgat mit dem „Warrior“ aus Irland.
  3. Dieser Erfolg soll nun mit den „White Pages“ durch eine wörtliche Übersetzung bestätigt werden. Donowell erscheint, einmal!

Nun hellt sich auf, warum der Verfasser des Buches „Die Strategen“ die Initialen W. S. eines berühmten Anglo-American ergänzt durch „Donowell“ als Pseudonym gewählt hat.

Auch ist ein weiterer Punkt zu machen. Dieses kleine Beispiel beweist die Sekundärauswanderung aus Deutschland, mit den Zwischenstationen Irland oder UK in alle Welt und speziell nach Amerika.  Dieser Punkt muss noch ergänzt werden, was später erfolgen soll,  über das englische Selbstverständnis der Briten. Was sind sie eigentlich und warum müssen sie so oft beweisen das sie „exceptional“ sind?

 

 

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Von Geschichte, History und anderen Erzählungen

Wenn man ein Buch geschrieben hat, meint so sei’s gelungen und es nur noch Druckreif gemacht werden muss, lohnt es sich zurücksetzen und alles aus einer anderen Perspektive zu betrachten! In Büchern über den ersten Weltkrieg, in dem fast alle falsche Hoffnungen hatten, verschmähen die maßgeblichen Historiker, eine Verifizierung ihrer „Ergebnisse“, was nicht zu verwechseln ist mit der Verifizierung von „Ereignissen“.

Die Verifizierung von Ergebnissen ist ein alternativer rückwärts gerichteter Blickwinkel nach getaner Arbeit, welcher durch die augenblickliche Gegenwart bestätigt wird. Nun aber, Hunderte von Büchern und Tausende von Zitaten in der Geschichtsdarstellung eines jeden der gegenwärtigen Autoren führen beharrlich zum Ergebnis, welches so maschenlos gestrickt ist, dass Zweifel von vornherein durch die Logik des Werkes ausgeschlossen sind.   Alle diese Historiker entwickeln verwickelte Vorfälle nach ihrer Fasson, nehmen Tatsachen ihres Erkenntnishorizonts wahr, folgern nun fortschreitend und würzen mit dem unvermeidlichen, persönlichen Stimulus ihr Ergebnis.

Nun die Amerikaner definieren Geschichte, was sie History nennen, als: „the branch of Knowledge dealing with past events“. (Dictionary.com) Was so sofort die Aufmerksamkeit weckt, ist die Differenzierung zwischen „Branch“ und „Science“, und es scheint das diese Definition korrekt ist. History ist keine Science.

Die Deutschen sehen, wie immer, dass differenzierter: Res gestae, historia rerum gestarum, Wissenschaftliche Disziplin, Schulfach und Erzählung. In die letzte Kategorie fällt bestimmt Felix Dahn und dessen Abenteuer der Deutschen in Italien. Nichtsdestotrotz, seine Darstellung der Ereignisse um Rom unterscheidet sich im Ansatz, Aufbau und Plot nicht vom kommerziellen Sachbuch, jener kommerziellen Mellange der obigen deutschen Definition jener Bücher, welche heutzutage Millionen Auflagen machen und uns über Geschichte belehren.

 Naja, Schachspiele können auf verschiedenste Weisen gewonnen werden und wie jeder Schachspieler weiß, sagt der Sieg nichts über ursprüngliche Taktiken und Absichten aus. Wie wäre es also, wenn das erreichte Ergebnis einer Geschichtsperiode mit zwei Momentaufnahmen abgeglichen würde. Sozusagen ein sozial-imperiales Gruppenfoto am Ende eines Ereignisses und sein korrespondierendes, jenes der vermuteten, anfänglichen Ignition –  dem Ereignis also, was auslöste was geschah.  Sozusagen eine Analyse der Inventur! Endbestand minus Anfangsbestand führen automatisch zur Frage Warum?

Dieser Blickwinkel führt automatisch und zwangsläufig zu der alles entscheidenden Frage:“ War das Eingreifen der USA in den ersten Weltkrieg mit der Kriegserklärung vom 7. April 1917 zwangsläufig bedingt durch die inhumane Kriegsführung des „imperialen preußischen Deutschlands“?

Engländer, Angelsachsen und der Brexit

Man kann es drehen und wenden wie man will. Alle Brexitiers haben gelogen bis sich die Balken bogen. Haben den lieben Gott bestochen, dass er am 23. Juni eine Sintflut sendete, welche hauptsächlich Alte und Sture zur Urne schreiten liess. Die bequeme, junge Generation blieb zu Hause . Die Umfragen waren sicher, keine Gefahr. Und es fehlten 6 Tage um Sarajewo 102-fach zu jähren.

Mir scheint es sicher, das die Seeräuber, welche heute in Ascot große Hüte tragen, den Trampelkoloss vom Kontinent loswerden wollten. Schon die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des „Großen Krieges“ zeigten die Anzeichen einer Distanz. Der deutsch-schweizer, türkische und amerikanische Politclown mit russischen Vornamen ist das schlagende Beweis.  Es gibt keine  Anglo-Sachsen mehr. Das Königshaus ist so gut wie deutsch und es wimmelt von deutschen Namen in Great Britain, von denen behauptet wird, sie seien englisch.

Und hier müssen wir unterscheiden. Zwischen Amerikanern und Engländern. Während hyphenated Deutsche in Amerika dem glänzenden Kaiserreich zujubelten, versuchte der jahrhundertalte, konstante Strom von deutschen Einwanderen nach England, englischer als die Engländer zu werden. Tun Sie sich einen Gefallen.  Geben Sie ihren Namen in folgende Website:

http://www.ukcensusonline.com/

Mir fiel dabei der Name eines trauigen Schicksals ein. Ich wollte wissen wie die Sache für „Diesel“ steht. Bestimmt kein alltäglicher Name. In Deutschland 2005 waren 284 Personen im Telefonbuch gelistet.

Erstaunt, ich nicht! Es gibt zwar Engländer, aber keine Angelsachsen mehr. Die Aristokratie ist amerikanisiert, und in den 60-ziger Jahren saugten die Inseln ihre Kolonialsubjekte aus aller Welt auf. Jene, die heutzutage im Fußball, der Leichtathletik den Union Jack schwenken.

Dann erinnerte man sich des Aliens Act von 1905 – Deutsche und Osteuropäer raus. Man wollte keine Paupers. Und wenn man Ohren und Augen öffnet, so stolpert man über Vorurteile gegen Deutsche und Polen – wie 1905.

Das stolze Inselreich will nicht im Schatten der dumpen Zentraleuropäischer  stehen! Und hier sind wir beim Brexit.

The War that ended Peace

Da ist mir vollkommen neu!

Das es nämlich Kriege geben soll, welche den Frieden nicht enden.

Genug der Haarspalterei.

Margaret MacMillan muss es schließlich wissen! Als Urenkelin des letzten englischen Kriegspremiers des ersten Weltkrieges standen ihr bestimmt alle Archive offen. Leider war sie beim Tod ihres Großvaters erst 1 Jahr, 3 Monate und 3 Tage alt und konnte deswegen die Wahrheit nicht aus erster Hand erfahren.

Aber sicher hat sie sein Wirken in der Geschichte gesucht und gefunden. Und sehr wahrscheinlich ist ihr Insiderwissen das Angefütterte, jenes, welches ihr Buch (siehe Titel) mit mehr als 1809 Zitaten aus mehr als 450 Büchern auf 645 Seiten, mit Leben erfüllt.

Zu meiner großen Freude und Überraschung hat sie auch zwei Männer ausführlich porträtiert, welche in diesem Zusammenhang, nämlich bei der Erkundung der Kriegsursachen, von anderen Geschichtenerzählern übersehen wurden.

 Admiral John „Oilmaniac“ Fisher und den Seemann auf der anderen Seite des Ozeans, welcher es nur bis zum Kapitän zur See brachte, Alfred Thayer Mahan.

Fisher wird, auf Seite 120 wie folgt zitiert:

 “Do you know that there are five keys to the world? The Straits of Dover, the Straits of Gibraltar, the Sues Canal, the Straits of Malacca, the Cape of Good Hope. And every one of those keys we hold“

( Gardiner, Pillars of Society, Seite 57).

 Und der wasserscheue Captian Mahan findet ebenfalls Berücksichtigung. Leider ist nur  sein Erstling von Lady Margaret zitiert „The Influence of Seapower upon History“. Seine theoretischen Erkenntnisse zur praktischen Anwendung veröffentlichte Mahan 1893  im Buch “The Interest of America in Sea Power, Present und Future“. Und erstaunlicherweise ist dieses Buch nicht  im Zitatenschatz oder in der Bücherliste der Enkelin zufinden. Dieses kleine Werk enthält folgende 8 Aufsätze, deren Überschriften schon die Strategie erkennen lassen:

1. The United States, looking Outward

2. Hawaii and our Future Sea Power

3. The Isthmus and Sea Power

4. Possibilities of an Anglo.American Reunion

5. The Future in Relation to American Naval Power

6. Preparedness for Naval War

7. A Twentieth Century Outlook

8. Strategic Features of the Caribbean Sea and the Gulf of Mexico

1906 wurde der pensionierte Kapitän von President Roosevelt zum Admiral befördert.

Bei mir steht die Beförderung noch aus.

Vielleicht deswegen, weil ich den Aufsatz “The Persian Gulf and International Relations”, veröffentlicht 1902 in National Review, übersehen habe. Hier prägt Mahan den so bedeutsamen Begriff “Middle East”. Nichtdestotrotz, hier ist das link zu “Retrospect and Prospect”, wo sie unter Artikel 6 mein Versäumnis ausräumen können.